Neues zu Zeichnung, Illustration, Comic

Hochschule Hannover, Visuelle Kommunikation

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Neues zu Zeichnung, Illustration, Comic

Hochschule Hannover, Visuelle Kommunikation

Politische Zeichnungen und Bildräume – Exkursion

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Politische Zeichnungen und Bildräume – Exkursion

Exursion zum Symposium
Politische Zeichnungen und Bildräume
an der Züricher Hochschule der Künste
 12. – 13. März 2020

Politische Zeichnungen und Bildräume

Das Symposium referenziert auf das Forschungsprojekt «Performative Räume. Von Buchenwald in die Schweiz» am Institute for the Performing Arts and Film (IPF) der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und auf die Ausstellung «gezeichnet. Die ‹Buchenwaldkinder› auf dem Zugerberg», die vom 21. November bis zum 31. März 2019 im Museum Burg Zug gezeigt wurde. Kern der Ausstellung waren Zeichnungen und Bildserien, die von jüdischen Jugendlichen nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager Buchenwald, gezeichnet wurden.

Ausgehend von den Deportationsgeschichten der jugendlichen Häftlinge aus Buchenwald, sollen während des Symposiums aktuelle Bildreportagen ausgewählter Graphic Novels vorgestellt werden, in denen Migrations-, Flucht- und Ausgrenzungserlebnisse thematisiert wurden. Die Frage nach den unterschiedlichen künstlerischen Arbeitsmethoden und Stilmitteln zum Erzählen in Bildserien (Comicstrips; Graphic Novels) sind direkt mit Fragestellungen zur historischen Augenzeugenschaft und zur performativen Eigenwirksamkeit der Bildserien verknüpfbar. Die eingeladenen Referenten*innen sind Künstler*innen, die im Medium der Graphic Novels erzählen und Wissenschaftler *innen und Historiker*innen, die sich innerhalb der Bildtheorie oder Zeitgeschichte mit Migrationsthematiken befassen.

Die Autoren*innen der Graphic Novels repräsentieren mit ihren künstlerischen Arbeiten spezifische Orte, Erlebnisse und Ereignisse, die den europäischen und nahöstlichen Grossraum erzählerisch eingrenzen. Dabei geht es weniger um einen repräsentativen Querschnitt historischer oder aktueller Krisenregionen als vielmehr um lose verknüpfte Themenbereiche, in deren Zentrum Menschen in Krisenregionen selbst als Autor*innen agieren oder deren Biografien in den Bildgeschichten dokumentiert sind. Eine zweite Perspektive kontextualisiert die Bilderzählungen mit Aspekten aktueller Migrationsgeschichte. Die Referenten*innen sind Historiker*innen und Wissenschaftler*innen, die sich mit aktueller Flüchtlingspolitik und Zeitgeschichte auseinandersetzen oder einen wissenschaftlichen Blick auf dokumentarische Bildmedien eröffnen.

Fokussiert werden die folgenden Fragestellungen: Worin liegt die erzählerische Dimension von Illustration und Bildsprache in Graphic Novels mit politischen Inhalten? Inwieweit weist die politische Zeichnung über die klassischen Dokumentationsmedien wie z.B. Fotografie oder Film hinaus? Gerade die zum Teil sehr parteiischen Positionen der Autor*innen haben neben der Bildsprache eine emotional einnehmende und eine vermittelnde Wirkung. Findet zwischen der persönlichen Konfliktbewältigung der Autor*in durch das Aufzeichnen und dem zeitintensiven, visuellen Lesen der Bildsequenzen durch die Rezipienten*innen ein performativer Austausch statt? Welche Möglichkeiten bietet die künstlerische Transformation von politischen Themen in zeitgenössischen Bildsprachen für die Darstellbarkeit von realpolitischen Konflikten und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit?

Das Symposium fand an zwei Tagen an der ZHdK statt. Die von den Künstler*innen vorgestellten Arbeiten und Rechercheprozesse wechselten mit wissenschaftlichen Referaten ab und wurden in Foren mit den Besucher*innen vertiefend diskutiert.

Das Symposium richtete sich sowohl an Studierende und Dozierende von Schweizer Kunsthochschulen und Universitäten als auch an ein Fachpublikum.
https://www.zhdk.ch

TAGUNGSPROGRAMM:

Donnerstag, 12. März 2020

16:00 Begrüssung Prof. Anton Rey,
Leiter Institute for the performing Arts and Film

Gezeichnete Geschichte

16:15 Manuel Fabritz (CH) Dozent Bühnenbild mit Forschungsdeputat über Performative Räume
gezeichnet. Von Buchenwald in die Schweiz.

16:45 Dr. Jörn Wendland (D) Kulturwissenschaftler, Dozent
Über Leben im KZ. Kunst von Häftlingen aus NS-Zwangslagern

17:15 Leela Corman (USA) Comiczeichnerin, Illustratorin
Blood Roads and City Streets

17:45 Diskussion
Moderation: Anton Rey

APÉRO

Freitag, 13. März 2020

Reportage und Fiktion

10:00 Kai Pfeiffer (D) Comicreportage, bildender Künstler, Kurator
Poetik der Zeugenschaft

10:30 Hamid Sulaiman (SYR / F) Maler und Illustrator
Freedom Hospital – Tales from Exile

Kaffeepause

11:30 Anja Kofmel (CH) Animationsfilm, Dokumentarfilmerin und Illustratorin
Darstellen des Nicht-Darstellbaren

12:00 Diskussion
Moderation: Sabine Harbeke

In Bildserien transformierte Geschichte

14:00 Hannes Binder (CH) Illustrator und Maler
Ein Künstlergespräch über schwarze Zeichnungen
und andere Zeitmaschineneffekte.

14:30 Prof. Dr. Monika Dommann (CH) Historikerin und Universitätsprofessorin
MAUS. Als die Historiker*innen anfingen Comics zu lesen.

Kaffeepause

15:30 Prof. Ulli Lust (AT / D) Comiczeichnerin, Illustratorin, Hochschulprofessorin
Flughunde – Werkstattbericht über die Adaption des Romans
in eine sequentielle Bilderzählung

16:00 Diskussion
Moderation: Jörn Wendland