Wir waren gewarnt: Die Stände würden kleiner ausfallen, weil der übliche Veranstaltungsort, die Kongresshalle, dieses Jahr renoviert wird, und das Festival in Zelte ausweichen muß. Man orientierte sich am Comicfestival in Angouleme und platzierte große weisse Zelte im historischen Zentrum der Stadt. Das Zelt des jungen Forums fand sich gar im idylischen Schlossgarten wieder. Im Gegensatz zu den anderen Zelten war der Eintritt frei, deshalb flanierte hier eine bunte Mischung aus Festivalbesuchern, Parkspaziergängern und bizarr maskierten Cosplayern neugierig von Hochschulstand zu Hochschulstand.
Kommentare der Studierenden:
„Ich fand es sehr inspirierend, die Arbeiten der anderen Hochschulen zu sehen und mich mit den Studenten auszutauschen. Man inspiriert sich gegenseitig durch die gesunde Konkurrenz.“ (Mel Wilken)
„Der Comicsalon war die Gelegenheit, den eigenen Tatendrang zu wecken. Angetrieben von all den Arbeiten, will man jetzt mehr – möchte man Neues ausprobieren und umsetzen. Nicht zuletzt aber: erst kommt man mit den Studierenden der anderen Hochschulen ins Gespräch und kurz darauf zieht man um die Häuser. Einziger Wermutstropfen: Das klimatisierte Zelt und die pralle Sonne waren ein fieser Erkältungsherd.“ (Marcel Rose)
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Der Comicsalon vereint seinen Festival Charakter mit einer offenen und vertrauten Atmosphäre, die man sonst nur von der Hochschule kennt oder eben von dort, wo kreative Menschen aufeinander treffen.
Und es ist vollkommen gleichgültig, dass die Manga-Zeichnerin ihre Werke neben einem Abiturienten im Friedrich dem Großen Kostüm ausstellt. Es vereint alle die Leidenschaft fürs Zeichnen.
Ausnahmsweise kommt man sich mit dem Skizzenbuch in der Hand nicht wie ein Freak oder Poser vor.“ (Alicja Boss)
Das Festival hatte den Studenten als Schlafplatz eine Turnhalle organisiert. In der Halle schliefen 120 Studenten 4 Nächte lang auf Isomatten. Niemand klagte darüber, weder während der Festivaltage, noch nach der Rückkehr. Das werte ich als einen echten Beweis für ein gelungene Veranstaltung.