Neues zu Zeichnung, Illustration, Comic

Hochschule Hannover, Visuelle Kommunikation

Hit enter after type your search item
Neues zu Zeichnung, Illustration, Comic

Hochschule Hannover, Visuelle Kommunikation

Torben Siebert gewinnt in Lyon!

You are Reading..

Torben Siebert gewinnt in Lyon!

Voriges Jahr berichtete die Taz über Torben Sieberts Abschlussarbeit, einem experimentellen Comic nach der Methode von Raymond Queneaus „Hunderttausend Milliarden Gedichte“

Rezension: https://taz.de/Comic-Altglas-Tagtraum-Blaues-Huhn/!5736312/

Mitte Juni wurde er auf das Comicfestival in Lyon eingeladen, im Rahmen des „Animate Europe“Wettbewerbs, der alle zwei Jahre von der Friedrich Naumann Organisation, die sich europaweit für den politischen demokratischen Diskurs einsetzt, ausgerichtet wird.

Torben Siebert berichtet:
„Die Aufgabe des Wettbewerbs war es, One-Pager-Comics zum Thema „Streets of Europe“ zu schreiben, die Arbeiten wurden bewertet von einer Jury, bestehend aus Julie Tait, Kalle Hakkola, Mathieu Diez, Lucie Lomová und Judith Vanistendael. Meine Comics waren dabei recht gesellschafts- und systemkritsch geprägte Erzählungen, in denen ich versucht habe, jedes Mal einen neuen Stil, einen neuen Ansatz und Erzählton anzuwenden.

Es gelang mir damit erfreulicherweise, von der Jury mit meinen ersten drei Arbeiten in die Finalrunde gewählt zu werden, für die fertige Ausstellung musste ich dann noch drei weitere Geschichten kreieren.

Insgesamt kamen 5 Künstler in die Finalrunde, neben mir noch ein Deutscher, eine Tschechin, ein Belgier und eine Russin. Wir waren für den gesamten Zeitraum des Festivals eingeladen, inklusive Verpflegung, Eröffnungsfeier, Reisetage usw.

Unsere Comics wurden dann während des Festivals auf dem Place des Terreaux, dem Platz vor dem Rathaus Lyons auf Tafeln ausgestellt. Auch in Zukunft sollen die Comics an weiteren Orten ausgestellt werden, in diversen Museen und anscheinend ist eine weitere Zusammenarbeit zwischen den Finalisten und der Organisation vorgesehen.

Das Festival selbst fand an über die Innenstadt verteilten Orten statt. Zentral war das Rathaus und der Platz, in dessen Nähe sich viele Ausstellungen befanden. Im Rathaus war eine Ausstellung, vor allem afrikanischer Zeichner, in der ziemlich prunkvollen Kulisse des Rathaus-Inneren. In der Oper fanden Vorträge und Live-Zeichnungen statt, ich war da z.B. einmal bei einem Vortrag von Lewis Trondheim. Mawil hatte an anderer Stelle ebenfalls eine Ausstellung. Mit meiner Akkreditierung konnte ich dann überall herein und es war ein interessantes Gefühl als „Auteur“ über das Festival zu streifen. Man konnte viele Künstler und interessante Projekte kennenlernen. Den allgemeinen Enthusiasmus und die Aufmerksamkeit auch unter den Besuchern und Lyonern für Comic und Zeichnung zu sehen, war ein Erlebnis und Lyon als Kulisse war selbstredend auch sehr schön. Zudem war es generell sehr lehrreich für mich als am Anfang Stehenden – insbesondere auch auf dem Business Day, an dem ich ebenfalls teilnehmen konnte und hier mit einigen französischen Verlagen reden konnte. Das war aufschlussreich in vielerlei Hinsicht für mich, da man nochmal einen präziseren Einblick in die heute vorherrschende Comicindustrie gewinnen konnte…

Am ersten Tag des Festivals fand dann auch eine Preisverleihung statt. Diese wurde auf der Programmbühne des Festivals abgehalten, im Innenhof des Rathauses. Neben Verantwortlichen der Organisation war u.a auch Judith Vanistendael da, die den Gewinner bekanntgegeben hat. Mein Ansatz kam anscheinend an, denn ich wurde von ihr dann tatsächlich als Gewinner ausgerufen und durfte eine kleine, vollkommen improvisierte Rede halten – zum Glück mit Dolmetscher, da mein Französisch noch nicht ausreichend dafür war. Darauffolgend wurden auch noch Interviews vor den Tafeln draußen geführt, also alles recht aufregend!“

Fotos: Torben Siebert